Am 21. August fand im DGB-Haus in Darmstadt eine ganztägige Konferenz der Vertrauensleute unserer Betriebsgruppe statt. Mit ihr wurde der Auftakt zur Tarifrunde 2020 im operativen Segment Deutschland des Telekom-Konzerns in unserem Bezirksfachbereich gesetzt.
Zum Einstieg in die Tarifrunde wurden folgende Eckdaten der kommenden Tarifrunde bekanntgegeben:
- Ende September 2019 Grillaktion auf dem Campus Gelände
- Breite Diskussion zur Forderungsfindung unter den ver.di-Mitgliedern im operativen Segment Deutschland in Südhessen
- Anfang November Vertrauensleute-Versammlung
- Beschluss der Forderungsfindung auf einer Mitgliederversammlung Ende November 2019
- Auslauf des Tarifvertrages Ende März 2020, mit begleitenden Aktionen
Als das wichtigste Ziel unserer Betriebsgruppe wurde eine höhere Mobilisierung an den Streiks herausgearbeitet. Dies soll erreicht werden, indem schon jetzt auf die Tarifrunde hingewiesen wird und ein Mitmachen von allen Beschäftigten und vor allem von ver.di Mitgliedern eingefordert wird.
Wenn es ver.di gelingt bei Ryanair Tarifverträge abzuschließen, dann sollten wir im Telekom-Konzern auch eine höhere Mobilisierung erreichen. Nur so können wir sicherstellen, dass der Arbeitgeber ver.di am Verhandlungstisch ernst nimmt und die Verhandlung nicht zu einem kollektiven Betteln verkommt.
Es ist das gute Recht von den Beschäftigten, für gute Arbeit einen guten Lohn und gute Arbeitsbedingungen zu fordern, denn Sie erwirtschaften schließlich den Gewinn des Unternehmens. Hört man sich jedoch die Arbeitgeberargumente an, wenn es um Geld für die Beschäftigten geht, traut man seinen Ohren nicht. Für alles ist Geld da, z.B. Aktionäre, jedoch nicht für Lohnsteigerungen bei den Beschäftigten.
Das Geld kann ja „nur einmal“ ausgegeben werden. Um den Arbeitgeber von einer gerechten Lohnsteigerung zu überzeugen brauchen wir jeden Beschäftigten, denn freiwillig gibt er nichts her. Und dass es sich für die Beschäftigten lohnt, wenn eine starke Gewerkschaft Tarifverträge erstreitet, sieht man an den Statistiken, die ein höheres Lohnniveau in diesen Betrieben belegen. Schaffen es die Gewerkschaften allgemeinverbindliche Branchentarifverträge abzuschließen, wird auch die Marktkonkurrenz über günstigere Löhne reduziert.
Damit eine erfolgreiche Tarifrunde gelingt, ist eine gute Vorbereitung nötigt und die Mitglieder und VL sind über den aktuellen Stand gut zu informieren. Dabei gibt es die folgenden Phasen in der Tarifrunde:
- Vorbereitungsphase
- Durchsetzungsphase
- Umsetzungsphase
Mit diesen Informationen gehen die VL auf die Beschäftigten zu und überzeugen sie im persönlichen Gespräch. Anders ausgedrückt sind die VL auch die Träger der Tarifpolitik. Hier ist ver.di im Telekom-Konzern mit eigenem VL-Körper gut aufgestellt, denn über die VL-Arbeit findet die Willensbildung statt.
Neben der inhaltlichen Diskussion gab es auch Verweise auf Schulungen. Ende 2019 beginnt eine dreiteilige Seminarreihe zur VL-Schulung, die Anfang 2021 endet. Ebenso gibt es die Möglichkeit, sich zum Tarifexperten ausbilden zu lassen.
Mitglieder, die Vertrauensfrau oder Vertrauensmann unserer Betriebsgruppe werden wollen, solllen sich gerne bei post@verdi-telekom-da.de melden.
In Arbeitsgruppen wurden die Frage der „Mobilisierung“ genauer betrachtet und die Anwesenden im Detail gefragt, was sie in der nächsten Tarifrunde tun werden. Das Motto lautet hier: Mobilisierung ist machbar! Dabei wurden folgende Stufen des Engagements unterschieden:
- Tarifinfos verfolgen und zu diskutieren
- bei Warnstreiks mitmachen
- an Aktionen zur Tarifrunde teilnehmen
- Aktionen mitorganisieren
- im Verlauf der Tarifrunde mehr und mehr für die Mobilisierung tun
Wesentlich ist die Erkenntnis, dass die gewerkschaftliche Macht im Streik liegt und wir beweisen müssen, dass wir im Ernstfall streikfähig sind. Diese Fähigkeit wollen wir auch in 2, 4, 6 oder 8 Jahren behalten, wohlwissend, dass erfahrene Akteure demnächst ausscheiden werden. Um dies zu erreichen brauchen wir Eure Hilfe.
Es gab auch noch weitere kreative Ideen für Aktionen, doch zu viel soll auch nicht „verraten“ werden, denn sonst ist die ganze Spannung schon weg. In diesem Sinne kann man die VL-Konferenz als sehr gelungene Veranstaltung sehen und auf die Tarifrunde 2020 gespannt sein.
Hallo Kolleginnen und Kollegen, zum Thema Streik.
Ein Mitarbeiter im Home-Office kann und darf nicht streiken. Das führt dazu, dass unsere Plattform als VERDI-Mitglied noch kleiner werden wird.
Auch das sollte bei den Diskussionen über die Tarifrunde beachtet werden.