Aufgrund der Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die zur Bekämpfung der Corona-Pandemie erlassen wurden, mussten die Gewerkschaften in Deutschland leider alle Versammlungen absagen.
Deshalb wird es dieses Jahr zum ersten Mal seit 1945 keine öffentlichen Veranstaltungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes am 1. Mai geben. Um aber diesen für die Gewerkschaft wichtigen Feiertag trotzdem nicht völlig sang und klanglos vorübergehen zu lassen, organisiert der DGB eine virtuelle Veranstaltung mit Interviews, Kurzfilmen zum 1. Mai und Musik.
Das Programm wird ab 11:00 Uhr auf der Homepage des DGB, aber auch auf bei YouTube, Facebook und Instagram übertragen.
Zusätzlich wird eine Mitmachaktion angeboten: Wer möchte kann auf diesem Schild seine persönliche Botschaft zum 1. Mai schreiben und sich mit dem Schild fotografieren. Wer das Bild an darmstadt@dgb.de sendet, wird Teil einer virtuellen Mai-Demonstration, die der DGB in Darmstadt auf dieser Seite dokumentiert. Außerdem zeigt der DGB bundesweit Eure Social-Media-Beiträge aus Facebook, Twitter, Instagram und YouTube auf seiner Social-Media-Wall.
Allerdings müssen wir uns kritisch die Frage stellen, in welcher Gesellschaft wir nach der hoffentlich irgendwann überstandenen Corona-Krise leben werden und leben wollen. Die Regierungen haben sich sehr schnell daran gewöhnt, viele unserer Grundrechte mit einem Federstrich auszusetzen. Nur durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgericht am 15.04.2020 konnte verhindert werden, dass das Versammlungsrecht völlig außer Kraft gesetzt wurde.
Auch wenn viele Einschränkungen unseres Lebens derzeit für die Eindämmung der Pandemie notwendig sind, müssen wir verhindern, dass soziale und gesellschaftliche Errungenschaften der letzten Jahre und Jahrzehnte mit der Begründung „Das ist jetzt eine besondere Situation“ auf Dauer zurückgedrängt werden. Hierfür ist es wichtig, dass die Zivilgesellschaft kritisch bleibt und nach Corona bereit ist, wieder für gesellschaftlichen Fortschritt auf die Straße zu gehen.
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