Nach intensiver Analyse aller eingegangenen Forderungsinterviews beschließt die Tarifkommission Telekom die Forderungen zur Tarifrunde 2024 und stellt fest: Wir brauchen eine kräftige Erhöhung!
Seit 8. Januar ist die anstehende Tarifrunde 2024 in allen Unternehmen des Telekom-Konzerns in aller Munde. Dank des hohen Engagements der ver.di-Tarifbotschafter*innen, beteiligten sich fast 20.000 Beschäftigte an der Forderungsdiskussion zur Tarifrunde 2024. Am 14./15. März hat die ver.di-Tarifkommission für den Telekom-Konzern die Diskussionsergebnisse analysiert und die Forderungen für die Tarifrunde beschlossen.
Die Forderungsinterviews der Kolleg*innen zeichnen ein deutliches Bild. Die akuten Preissteigerungen der vergangenen Jahre belasten die Einkommen der Kolleg*innen. 58% aller Befragten gaben an, dass die Inflation für sie eine mittlere und 32% sogar hohe Belastung bedeutet.
Dies unterstreicht die bereits im November von der Tarifkommission festgelegte Grundausrichtung der kommenden Tarifrunde: Wir brauchen eine kräftige Entgelt-Erhöhung!
ver.di-Forderungen zur Tarifrunde 2024:
- Tabellenwirksame Entgelterhöhung und Erhöhung der individuellen Entgelte um 12 %, mindestens aber um 400 €
- Erhöhung der Ausbildungsvergütung und Vergütung dual Studierender um 185 € je Monat
- Laufzeit 12 Monate
Die beschlossenen Forderungen beziehen sich auf alle durch ver.di gekündigten Entgelttarifverträge im Telekom-Konzern. ver.di verfolgt das Ziel einer einheitlichen Tarifrunde für alle ver.di-Mitglieder im Telekom-Konzern. Bisher versperren sich die Arbeitgeber einer Vereinbarung zu gemeinsamen Verhandlungen.
„Ich kann die Haltung der Arbeitgeber nicht verstehen. Alle Beschäftigten sind Teil des Konzerns und arbeiten gemeinsam für den Unternehmenserfolg. Es wäre nur fair, diese Gemeinsamkeit auch bei den anstehenden Entgeltverhandlungen umzusetzen.“
Rolf Müsgen, Mitglied der Tarifkommission im Telekom-Konzern
Aktuelle Inflationsraten Wir erleben derzeit, dass sich die Inflationsrate wieder in ein moderateres Fahrwasser bewegt. Zuletzt hatte das statistische Bundesamt die Preissteigerung im Februar mit 2,5 % angegeben. Für das Gesamtjahr 2024 wird mit einer Preissteigerungsrate von 2,1 % bis 3,0 % gerechnet. Dennoch stehen diesen Zahlen enorme Belastungen der Kolleg*innen gegenüber. Die starken Preisanstiege 2022 und 2023 haben das allgemeine Preisniveau deutlich ansteigen lassen.
Dass sich die Preissteigerung in 2024 nun wieder verlangsamt, ist gut – billiger wird das Leben davon jedoch nicht.
Zusätzlich ist festzustellen, dass z.B. durch das Auslaufen der temporären Steuerabsenkungen (etwa auf Heizöl und Erdgas und in der Gastronomie) oder der Erhöhung des CO2 Preises oder der gestiegenen Zusatzbeiträge in den Krankenkassen zusätzliche Belastungen auf Arbeitnehmer*innen zukommen. Die Forderung zur Tarifrunde 2024 greift daher diese Entwicklungen auf und zielt auf den Ausgleich der stark belasteten Reallöhne.
Unmittelbare Information an Tarifbotschafter*innen im Anschluss an Sitzung
Unmittelbar nach der Sitzung der Tarifkommission hat ver.di alle Tarifbotschafter*innen zu einer virtuellen Info-Session eingeladen, um sie über den Forderungsbeschluss sowie die weiteren Aktivitäten zur Tarifrunde 2024 zu informieren. Die „heiße Phase“ der Tarifrunde ist damit gestartet.
ver.di wird stärker: Besonders positives Signal
Allein im Zeitraum der Forderungsdiskussion sind über 500 Kolleg*innen ver.di beigetreten. Mit Ihnen gehen wir noch stärker in die Verhandlungen zur Tarifrunde 2024.
Verhandlungen starten nächste Woche
Die Tarifverhandlungen zur Tarifrunde 2024 beginnen unmittelbar in der nächsten Woche. Bereits am 19. März findet in Neuss der erste Verhandlungstermin statt. Insgesamt haben ver.di und agv:comunity (Arbeitgeberverband der Telekom-Unternehmen) vier Verhandlungstermine vereinbart.
Die weiteren Termine lauten:
- zweite Runde:15.+16. April
- dritte Runde: 29.+30. April
- vierte Runde: 13.+14. Mai
Petition unterschreiben, Forderungen unterstützen
Begleitend zu den Verhandlungsterminen hat ver.di eine Petition gestartet, um die Unterstützung der Beschäftigten für die ver.di-Forderungen zu unterstreichen. Alle Tarifbotschafter*innen werden deshalb in den kommenden Wochen erneut den Kontakt zu den Kolleg*innen in den Unternehmen suchen und für die Zeichnung der Petition werben.
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